Unser Trainingskonzept
Unser Hapkido Training lebt von der Gemeinschaft und vom
gegenseitigen Vertrauen. Dazu versuchen wir ein abwechslungsreiches,
interessantes und lehrreiches Training anzubieten. Landeslehrgänge
und die Teilnahme an nationalen und internationalen Meisterschaften
helfen uns neue Gesichtspunkte kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen.
Darüber hinaus darf die Gemeinschaft nicht zu kurz kommen. Mit
Aktionen wie Hallenübernachtungen, Abteilungsfahrten (als
Trainingswochenende oder in einen Ferienpark) fördern wir den
Zusammenhalt in unserer Abteilung.
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Das Training ist in Kinder- und Jugend/Erwachsenentraining
geteilt. Während einer Trainingseinheit werden zwei bis drei
Schwerpunkte gezielt trainiert, neu erlernt oder vertieft. Die
Trainingsziele der einzelnen Sportler können dabei sehr
unterschiedlich sein. Je nach dem ob die nächste Gürtelprüfung, ein
Wettkampf oder die persönliche Fittness im Vordergrund stehen.
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Handtechniken machen den größten Teil des Hapkido Trainings aus.
Hier lernt der Schüler auf Standardangriffe, wie z.B. das Fassen der
Kleidung angemessen zu reagieren und sich erfolgreich gegen einen
Gegner zu Wehr zu setzen. Über die Verschiedenen Gürtel hinweg
werden Techniken gegen Angriffe wie festhalten, Haarzug, reißen an
der Kleidung, treten, schlagen oder würgen Schritt für Schritt
erlernt. Eine gute Grundlage um sich gegen verschiedene Angriffe
effektiv zu wehren.
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Effektive Tritte sind eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche
Selbstverteidigung. Neben den Tritten selber wird natürlich auch die
Körperbeherrschung, der Gleichgewichtssinn und die Dehnung
gefördert. Bei höheren Gürteln kommt auch noch die Sprungkraft mit
hinzu. Fußtechniken werden gerne in der traditionellen Viererblock-
Aufstellung geübt. Dazu kommt Training an der Pratze, bei dem es
auch auf Treffgenauigkeit und Kraft ankommt.
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Viele Auseinandersetzungen enden am Boden. Wer richtig fallen kann
minimiert das Verletzungsrisiko. Eine gute Fallschule ist ebenfalls
notwendig um mit seinem Trainingspartner Handtechniken üben zu
können. Ein Großteil der Fallschule wird in den ersten drei
Schülergürteln erlernt uns später häufig noch weiter verbessert.
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Schlagtechniken kommen in vielen Selbstverteidigungstechniken vor.
Neben der richtigen Handhaltung für die verschiedenen Schläge wird
hier die Kraft aber auch die Zielgenauigkeit und das Distanzgefühl
trainiert. Dabei werden die Schläge sowohl an einem Schlagpolster
oder (mit einem kleinen Abstand) am Partner geübt.
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In der freien Abwehr werden alle gelernten Techniken vereint. Ein
Verteidiger muss sich gegen mehrere Angreifer verteidigen, die
zufällig und mit den unterschiedlichsten Techniken angreifen. Hier
wird das Gelernte in die Praxis umgesetzt. Neben der technisch
korrekten Ausführung muss der Verteidiger auch den Überblick
behalten und sollte nicht in eine Ecke oder gar zwischen mehrere
Angreifer geraten.
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Nicht jeder Angriff beinhaltet umklammern, greifen oder würgen. Im
Freikampf wird hauptsächlich durch Schläge und Tritte gekämpft, so
wie es aus dem Kickboxen bekannt ist. Der verletzungsfreie
Leichtkontakt Kampf steht hier im Vordergrund. Ein Mattenleiter
sorgt dafür, das die Kämpfenden die Regeln einhalten und spricht
Ermahnungen und Verwarnungen aus.
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Der Bruchtest dient der Kontrolle von Schlag- und Tritttechniken auf
ihre Schnelligkeit. Wenn eine Technik lange genug geübt wurde ist
der Schüler in der Lage ein Brett und auch andere Gegenstände
gezielt zu zerstören. Je nach Hindernis ist häufig die geistige
Barriere schwieriger zu überwinden, als das Bruchtestmaterial
selber. Für den Bruchtest werden Fichtenbretter in 2cm und 4cm
Stärke, so wie Dachziegel und gelegentlich auch Ziegelsteine
verwendet. Zum Bruchtesttraining muss natürlich das Knochenwachstum
des Schülers weitestgehend abgeschlossen sein.
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Einen fest vorgegebenen Bewegungsablauf einstudieren und mit größter
Präzision und Geschwindigkeit wiederzugeben ist eine der
Königsdisziplinen in jedem Kampfsport. Eine Form in Vollendung zu
laufen erfordert Jahrelanges intensives Training. Dementsprechend
beeindruckend ist dann aber auch der Anblick bei Vorführungen oder
auf Meisterschaften. Formen werden mit oder ohne Waffe gelaufen.
Traditionelle Formen erfordern ein Höchstmaß an Konzentration und
Selbstbeherrschung. Showformen hingegen werden häufig mit Musik
untermahlt und beinhalten auch gerne einige wenige akrobatische
Elemente.
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Zum Beginn und Ende des Trainings erfolgt das Abschalten, eine
Meditationsphase in der die Schüler und Trainer Alltag und Training
voneinander trennen können. Diese Übung bereitet den Kampfsportler
auch darauf vor, Meditationsphasen nutzen zu können wenn diese
erforderlich werden, z.B. vor und während Wettkämpfen, zur
Vorbereitung auf einen Bruchtest, bei sportlichem Misserfolg oder um
Aggressionen abzubauen.
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Das Wissen sich selbst verteidigen zu können bringt auch eine
Verantwortung mit diesem Wissen umgehen zu können. Der gegenseitige
Respekt von Schülern und Trainern ist ein wichtiger Baustein um
diese Verantwortung zu lernen. Wir Trainer versuchen uns diesen
Respekt durch Fachwissen und ein interessantes Training zu
erarbeiten, anstatt ihn durch andere Maßnahmen zu erzwingen. Hapkido-Techniken sind für den Notfall, den einen Tag in unserem
Leben, an dem wir uns unerwartet verteidigen müssen. Hapkido gehört
nicht auf die Straße oder auf Schulhöfe. Deswegen tragen wir unseren
Dobok auch nicht außerhalb der Halle. Auch, um andere nicht zu
Provozieren.
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Das koreanische Herkunftsland spiegelt sich noch heute beim Training
wieder. Die Kommandosprache und die Benennung der Techniken erfolgt
auf Koreanisch. Auch ein Teil des asiatischen Wertesystems wurde in
das Training übernommen. Daher gehören koreanische Vokabeln und aber
auch z.B. das Wettkampfreglement zum Prüfungsprogramm der höheren
Schülergürtel. Für den Erwerb des schwarzen Gürtels ist sogar eine
schriftliche Arbeit erforderlich.
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In den Fortgeschrittenen Gürteln lernt man sich gegen verschiedenste
Waffen, wie z.B. Stöcker in den unterschiedlichsten Längen oder z.B.
gegen ein Messer zu verteidigen. Dazu ist es meistens unabdingbar
sich mit der Handhabung der verschiedensten Waffen ebenfalls
vertraut zu machen. Die meisten "traditionellen" Waffen können
sowohl zum Angriff, aber auch zur Verteidigung eingesetzt werden.
Daher gehören Waffen wie Langstock, Mittelstock, Kurzstock, Messer,
Fächer und Schwert zum Trainingsprogramm der höchsten Schülergrade
und der Schwarzgurte.
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